Ludwig Schiedermair wurde am 07.12.1876 in Regensburg geboren.
Nach dem Besuch des Humanistischen Gymnasiums in Regensburg studierte er Geschichte, Germanistik und Musikwissenschaft in München und promovierte 1901 an der Universität Erlangen. Danach erfolgten weitere Studien in Leipzig und Berlin.
Schiedermair wurde 1906 in Marburg habilitiert und lehrte ab 1912 an der Universität Bonn. Nach der Gründung des Bonner musikwissenschaftlichen Seminars wurde er 1919 dessen Direktor.
Ludwig Schiedermair war seit 1919 Vorstandsmitglied des Vereins Beethoven-Haus, seit 1929 dessen stellvertretender Vorsitzender und seit 1932 Vorstandsvorsitzender. Von der Eröffnung anlässlich des 100. Todestages von Ludwig van Beethoven am 26.03.1927 bis 1945 war er Direktor des von ihm gegründeten Beethoven-Archivs. Von 1937 bis 1939 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Musikwissenschaft.
1936 wurde Schiedermair mit dem Kulturpreis der Stadt Bonn und der Beethoven-Medaille ausgezeichnet, die Verleihung der Goldenen Mozart-Medaille des Salzburger Mozarteums folgte 1941.
Nach der Emeritierung 1946 war Schiedermair Gründungsmitglied des Max-Reger-Instituts, das er bis zum Jahr 1953 leitete. 1952 ernannte man Schiedermair zum Ehrenmitglied der Gesellschaft für Musikforschung.
Die Schwerpunkte seiner Forschung waren Ludwig van Beethoven, Wolfgang Amadeus Mozart und die Geschichte der Oper.
Ludwig Schiedermair starb am 30.04.1957 in Bensberg.
Die Abteilung für Musikwissenschaft der Universität Bonn übergab den dort verwahrten Teilnachlass Ludwig Schiedermairs im Jahr 2017 an die Universitäts- und Landesbibliothek Bonn. Der Bestand ist durch ein Inhaltsverzeichnis erschlossen.
Verzeichnis
- Teilnachlass Ludwig Schiedermair. Inhaltsverzeichnis. Bonn 2018
Veröffentlichung aus dem Nachlass
- Bormann, Patrick: Das Bonner Beethoven-Haus 1933-1945. Eine Kulturinstitution im "Dritten Reich". Bonn, 2016