Der Nachlass des Althistorikers und ehemaligen Bibliotheksdirektors Viktor Burr gelangte über seine Tochter Professor Dr. Isolde Burr-Haase, in die ULB Bonn.
Viktor Burr wurde 1906 in Ellwangen geboren. Nach seinem Studium der katholischen Theologie an der Universität Würzburg und dem ersten theologischen Staatsexamen studierte er in Tübingen Klassische Philologie und Geschichte. Burr promovierte 1932 in Würzburg, wo er kurzzeitig als Lehrer arbeitete, bevor er 1934 in Tübingen und Berlin die Ausbildung für den höheren Bibliotheksdienst begann. Nach dem Examen arbeitete Burr als Bibliothekar an der Universitätsbibliothek Tübingen. 1946 übernahm Burr den Lehrstuhl für Alte Geschichte an der Universität Jena, welchen er seit 1944 zuerst vertretungsweise inne hatte. Zudem war er seit 1945 Bibliotheksdirektor der Universitätsbibliothek in Jena. Burr kehrte jedoch 1947, vermutlich aus politischen Gründen, an die Universitätsbibliothek Tübingen zurück, übernahm dort die Stellvertretung des Direktors Georg Leyh und wirkte auch als außerplanmäßiger Professor an der Universität. Mit dem Jahr 1951 wurde Burr Bibliotheksdirektor der Universitätsbibliothek Bonn und ab 1952 ebenfalls Honorarprofessor für Alte Geschichte und Bibliothekswissenschaft. Als Direktor war er unter anderem für den 1960 eröffneten Neubau der Bibliothek an der Adenauerallee verantwortlich. 1968 wurde Burr der Nachfolger des österreichischen Althistorikers und Archäologen Erich Swoboda an der Universität Graz. Viktor Burr starb 1975 in Ellwangen.
Der bisher der ULB Bonn übergebene Teil des Nachlasses Burr umfasst Korrespondenz an Viktor Burr und Manuskripte zur Thematik Vervielfältigung von Dissertationen sowie Korrespondenz Anderer, beispielsweise von Theodor Mommsen an Ulrich Wilcken oder Wilhelm Windelband an Ernst Robert Curtius.
Der Nachlass umfasst zudem auch den Teilnachlass des deutschen Althistorikers und Professors Walther Judeich (1859-1942), darunter hauptsächlich Korrespondenz an Judeich von Georg Wissowa, Carl Humann, Erich Marcks, Wilhelm Dörpfeld, Rudolf Schöll und Weiteren.
Der in der ULB vorhandene Nachlassteil ist vollständig im Verbundkatalog Kalliope nachgewiesen.