Universität Bonn

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02. November 2018

Bethmann-Hollweg, Moritz August von Bethmann-Hollweg, Moritz August von

Ein Splitternachlass des Juristen und Politikers Moritz August von Bethmann-Hollweg befindet sich in der ULB Bonn. Enthalten sind hauptsächlich Dokumente zur Burg Rheineck sowie Einschreibungslisten und Vorlesungsverzeichnisse aus der Zeit als Professor an der Universität Bonn.

Moritz August von Bethmann-Hollweg, Lithographie von Christian Hohe, ULB Bonn, Porträtsammlung
Moritz August von Bethmann-Hollweg, Lithographie von Christian Hohe, ULB Bonn, Porträtsammlung © Creative Commons Gemeinfrei 1.0 International Lizenz
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Moritz August von Bethmann-Hollweg wurde am 8. April 1795 in Frankfurt am Main, als Sohn des Bankiers Johann Jakob Bethmann-Hollweg und der Susanne Elisabeth, geb. Bethmann, geboren.

Nach Privatunterricht, unter anderem durch Carl Ritter und Georg Friedrich Grotefend,  studierte er Rechtswissenschaft in Göttingen und Berlin, wo sich eine enge Beziehung zu seinem Lehrer Friedrich Carl von Savigny entwickelte. Bereits während seines Studiums beteiligte sich Bethmann-Hollweg an der Entzifferung der Texte des römischen Rechtsgelehrten Gaius, über die er später auch Vorlesungen an der Universität Bonn hielt.

Bethmann-Hollweg habilitierte sich 1819 in Berlin für römisches Recht, erhielt dort ab 1823 eine ordentliche Professur und bekleidete von 1827 bis 1828 das Amt des Rektors. Sein Lehr- und Forschungsschwerpunkt war das Zivilprozessrecht.

1829 wurde Bethmann-Hollweg ordentlicher Professor an der Universität Bonn, deren Kurator er von 1842 bis 1848 war. Der preußische König Friedrich Wilhelm IV., mit dem er schon während seiner Studienzeit bei der Christlich-Deutschen Tischgesellschaft Bekanntschaft gemacht hatte, erhob ihn 1840 in den erblichen Adelsstand.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagierte sich Bethmann-Hollweg auch kirchlich und politisch. 1845 wurde er Mitglied des Preußischen Staatsrats und begründete 1848 den Deutschen Evangelischen Kirchentag. Zudem war er von 1849 bis 1855 Mitglied beider Kammern des preußischen Parlaments.

Den Zenit seiner politischen Laufbahn erreichte Bethmann-Hollweg, als ihn der preußische Prinzregent, der spätere König Wilhelm I., 1858 zum preußischen Kulturminister ernannte. Dieses Amt bekleidete er bis 1862. Im Jahr seines Ausscheidens wählte ihn die Preußische Akademie der Wissenschaften zum Ehrenmitglied.

Nach dem Ende seiner politischen Laufbahn lebte Bethmann-Hollweg auf Burg Rheineck in der Nähe von Bad Breisig, die er 1832 erworben und anschließend umgebaut hatte. Dort forschte er weiter zu juristischen Themen und verfasste sein Hauptwerk „Der Civilprozeß des Gemeinen Rechts in geschichtlicher Entwicklung“.

Moritz August Bethmann-Hollweg starb am 14. Juli 1877 auf Burg Rheineck.

Der Hauptnachlass Bethmann-Hollwegs befindet sich in der Staatsbibliothek zu Berlin (Nachl. 249).

Die Universitäts- und Landesbibliothek Bonn erwarb im Jahr 1995 antiquarisch einen Splitternachlass (Signatur: NL Bethmann-Hollweg). Dieser beinhaltet hauptsächlich Dokumente zur Burg Rheineck und anderen Immobiliengeschäften Bethmann-Hollwegs, sowie diverse Inscriptionslisten und Vorlesungsverzeichnisse aus seiner Zeit als Professor an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und wird durch ein Inhaltsverzeichnis erschlossen.

Ein weiterer Teilnachlass ist im Institut für Deutsche und Rheinische Rechtgeschichte der Universität Bonn zu finden. 



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