Jacob Bernays wurde am 11.09.1824 als Sohn des Rabiners Isaac Bernays und seiner Ehefrau Sara in Hamburg geboren.
Nach dem Studium der Klassischen Philologie unter Friedrich Gottlieb Welcker und Friedrich Ritschl wurde Jacob Bernays 1848 in Bonn promoviert und habilitierte sich kurz darauf. Da ihm ein Lehrstuhl an einer preußischen Universität wegen seines jüdischen Glaubens noch verwehrt blieb, wurde Bernays 1853 zunächst Professor für Altertumskunde am jüdisch-theologischen Seminar in Breslau.
1866 wurde er schließlich als außerordentlicher Professor an die Universität Bonn und gleichzeitig als Oberbibliothekar der Universitätsbibliothek berufen. Beide Ämter übte Jacob Bernays bis zu seinem Tod am 26.05.1881 in Bonn aus.
Jacob Bernays war korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften und der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Sein Bruder Michael Bernays (1834-1887) war Professor der Literaturgeschichte in München, seine Nichte Martha Bernays (1861-1951) heiratete Sigmund Freud.
Einen Teil von Jacob Bernays' Nachlass erhielt die Universitätsbibliothek nach seinem Tod. Von den ehemals 101 Signaturen (S 876 bis S 973a) mussten 68 nach dem 2. Weltkrieg als fehlend festgestellt werden. Einen Überblick über die erhaltenen Teile bietet ein Inhaltsverzeichnis. Die Korrespondenzen (S 971) sind in Kalliope erschlossen.
Ein weiterer Nachlassteil befindet sich in der New York Public Library.
Verzeichnis
- Inhaltsverzeichnis zum Nachlass Jacob Bernays. Bonn 1976.