Lasaulx, Arnold von
Die Bibliothek des Mineralogen Arnold von Lasaulx.
Arnold von Lasaulx wurde am 18.07.1839 in Kastellaun im Hunsrück geboren. Mit 22 Jahren begann er, zuerst in Bonn, später in Berlin, Geologie und Mineralogie zu studieren.
1865 promovierte, 1868 habilitierte er sich in Bonn. Er wechselte zwischenzeitlich an die Universitäten Breslau und Kiel, kam schließlich aber nach Bonn zurück, wo er am 25. Januar 1886 an einem Herzleiden verstarb.
1867 unternahm er zusammen mit Professor Henri Lecoq (1802- 1871) seine erste größere Reise mit dem Ziel, petrographische Untersuchungen an Vulkangesteinen durchzuführen. Später setzte er diese Forschungen am Vesuv, am Ätna und in der Gegend um Vicenza fort.
Seine Erkenntnisse veröffentlichte er in verschiedenen Fachzeitschriften. Als am 22.10.1873 ein Erdbeben die Rheinprovinz erschütterte, untersuchte Lasaulx auch dieses Phänomen näher. Bereits Pfingsten 1874 konnte er Ergebnisse vorlegen.
Es folgten Reisen nach Irland und Schottland, wo er dortige Gesteinsformationen untersuchte, sowie eine Reise nach Schlesien, um einen Meteoriteneinschlag zu begutachten.
Die Bibliothek
Nach dem Tod von Lasaulx beantragte der Bonner Bibliotheksdirektor Carl Schaarschmidt (1822 - 1908) den Ankauf der Lasaulx'schen Bibliothek durch der Preußischen Staat. Nach dem Erwerb stellte man die Bücher zunächst in der Bonner Universitätsbibliothek auf. Diese hatte auch das Recht der ersten Auswahl.
Der 1886 angelegte Katalog der Lasaux'schen Bibliothek lässt erkennen, wie viele Bände an preußische Universitätsbibliotheken gegeben wurden.
Im Katalog der Bibliothek, kann man ungefähr erkennen, welche Bücher an welche Bibliothek gegeben wurden:
- rote Tinte (Linie) = Bonn (433)
- Rotstift (Doppellinie) = Kiel (23 Titel)
- grüner Stift (Wellenlinie) = Breslau (22 Titel)
- Rote Tinte (doppelte Wellenlinie) = Göttingen (8 Titel)
- blaues "+" = Königsberg (49 Titel)
- blaues "H" = Halle (54 Titel)
- rotes "Gr" = Greifwald (31 Titel)
- Bleistift "Mbg"= Marburg (38 Titel)
- rotes [P] = Münster (38 Titel)
- blaues "B" = Mineralogische und topographische Abteilung des Museums für
- Naturkunde in Berlin (381 Titel)
- rotes "Bg" = Braunsberg (945 Titel)
Den größten Teil der Bücher hat demnach die Bibliothek des Königlichen Lyceum Hosianum in Braunsberg erhalten, die am Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört wurde. Die Bücher der Lasaulx'schen Bibliothek weisen keine großen Besonderheiten auf.
Abgesehen von Widmungsexemplaren von Forschungskollegen können Bücher nur der ehemaligen Bibliothek von Lasaulx zugeordnet werden, wenn sie eine entsprechende Akzessionsnummer aufweisen.
Kataloge / Verzeichnisse
- Catalog der v. Lasaulxschen Bibliothek. Bonn 1868
- ULB Bonn Akzessionsjournal 1886/87, Nr. 355 - 915, 1030, 1031
Literaturhinweis
- Erman, Wilhelm: Geschichte der Bonner Universitätsbibliothek, S. 253 und 273.