Justus von Liebig kam am 12. Mai 1803 in Darmstadt zur Welt.
1820 - mit gerade mal 17 Jahren -begann er ein Chemiestudium in Bonn. Ein folgerichtiger Schritt, experimentierte er doch schon vorher ausgesprochen gerne mit chemischen Stoffen. So war die irrtümlich begonnene Apothekerlehre schnell zu Ende, nachdem er beim Gebrauch von Knallquecksilber - ein hochexplosiver Stoff - den Dachstuhl der Apotheke abgefackelt hatte.
Seine akademische Ausbildung war rasant. Heute würden wir sagen, er war ein Überflieger – ohne Abitur und als nachweislich schlechter Schüler, der durch und durch naturwissenschaftlich veranlagt war.
Liebigs Vater kannte den Dekan der Philologischen Fakultät der jungen Universität Bonn, den Chemiker Karl Wilhelm Gottlob Kastner. Dieser öffnete dem ganz offensichtlich zur Chemie berufenen Justus von Liebig die Tür zum Studium und nahm ihn gleich als Assistenten unter seine Fittiche.
In Bonn blieb Justus von Liebig nur ein Jahr, 1821 folgt er Kastner nach Erlangen, wo er einen Doktorgrad erwarb.
Das forschende Interesse zog ihn 1822 nach Paris, wo er an der Seite des Chemikers Joseph Louis Gay-Lussac sein chemisches Wissen ausbauen konnte. Bereits mit 21 Jahren erhielt er 1824 eine Professur in Gießen. Fürsprecher war kein Geringerer als Alexander von Humboldt.
Justus von Liebig gilt neben Samuel Gutherie und Eugène Soubeiran als Entdecker des Chloroforms und als Begründer der Agrikulturchemie.
Er starb am 18. April 1873 in München.
In den Beständen der ULB befinden sich einige Originalbriefe von bzw. an Justus von Liebig, von denen vier schon digital zugänglich sind.
Zu Liebigs Studienzeit in Bonn empfehlen wir Georg Schwedt, Chemische Briefe aus einem Lustschloss (2012) – zu finden in bonnus.
Seinen 200. Geburtstag hat die Justus-von-Liebig-Universität Gießen mit einer Ausstellung gefeiert. Der Katalog besteht aus drei Bänden – zu finden in bonnus.