„In der ersten Stunde, wo ich in Freiberg ankomme, bin ich bei Dir!!“ (Humboldt an Freiesleben, Brief vom 02.12.1826)
Der Berghauptmann und Mineraloge Johann Carl Freiesleben wurde am 14. Juni 1774 in Freiberg (Sachsen) geboren und verstarb dort am 20. März 1846. Schon als Gymnasiast besuchte er Vorlesungen über Mineralogie an der Bergakademie in Freiberg, wo er dann von 1790 bis 1792 ein Studium absolvierte.
Als Alexander von Humboldt im Jahr 1791 ebenfalls zum Studium an die Akademie kam, war es Johann Carl Freiesleben, der ihn durch die Gruben führte und bei seinen bergmännischen Unternehmungen begleitete. Zudem bezog Humboldt Quartier bei dessen Eltern. Aus dem Zusammenleben und -arbeiten entwickelte sich eine tiefe Freundschaft, die bis zu Freieslebens Tod im Jahr 1846 Bestand hatte.
Während es Humboldt hinaus in die Welt zog, blieb Freiesleben in der Region. Von 1792 bis 1795 studierte er Jura in Leipzig, heiratete im November 1800 Marianne Caroline Beyer (1779-1854) in Bockau und kehrte 1808 mit ihr und dem gemeinsamen Sohn nach Freiberg zurück, wo er 1838 als Berghauptmann die Leitung des Sächsischen Oberbergamtes übernahm.
Ein Teilnachlass von Johann Carl Freiesleben befindet sich im Besitz der ULB, darunter 112 Briefe von Alexander von Humboldt an seinen Freund, die die ganze Zeitspanne ihrer Freundschaft umfassen: Der erste Brief stammt aus dem Jahr 1791, der letzte entstand kurz nach Freieslebens Tod und ist an dessen Sohn Johann Wilhelm Otto gerichtet.
Die ULB Bonn erhielt den Teilnachlass durch – Vermittlung des Bonner Professors für die Geschichte der Naturwissenschaften und renommierten Humboldt-Forschers Hanno Beck – von Hans-Christian Freiesleben, einem Ururenkel des Berghauptmanns.