Geboren wurde Friedrich Wilhelm August Argelander am 22.03.1799 in Memel (Ostpreußen). Nach einem kurzen Intermezzo in den Wirtschaftswissenschaften begann er 1818 ein Studium der Astronomie an der Universität Königsberg. Bereits für seine Promotion zu „Untersuchungen über die Bahn des großen Cometen“ im Jahr 1822 erhielt er in den Fachkreisen viel Anerkennung. Von 1823 bis zu seiner Berufung nach Bonn im Jahr 1837 war er Direktor der Sternwarte Abo in Finnland und dort ab 1828 Professor für Astronomie in Helsinki.
Neben seiner Professur in Bonn übernahm Friedrich W. A. Argelander 1845 die Direktion der neu gebauten Sternwarte. Erste Beobachtungen für seine bedeutende Durchmusterung des nördlichen Sternhimmels führte er im Jahr 1846 durch. In den 1850er Jahren erhielt er dabei Unterstützung von seinen Mitarbeitern Friedrich Julius Schmidt, Adalbert Krüger und Eduard Schönfeld. Gemeinsam erfassten sie 324.198 Sterne bis Größe 9, teilweise 10. Ihre Ergebnisse erschienen 1903 in dem Sternenkatalog „Bonner Durchmusterung des nördlichen Himmels“ als mehrteiliges Werk. Die darin enthaltenen Karten dienten als Grundlage für weitere Durchmusterungen des Sternenhimmels.
Seit 1823 war Friedrich W. A. Argelander mit Marie Courtan (1801-1883) verheiratet, mit der er drei Töchter und einen Sohn hatte.
Er starb am 17.02.1875 in Bonn.
Das historische Gebäude der Sternwarte befindet sich an der Poppelsdorfer Allee 47 in der Südstadt.
Der Nachlass von Friedrich W. A. Argelander, darunter Briefe der königlichen Familie und Alexander von Humboldts, wird in der ULB aufbewahrt und ist in der Verbunddatenbank Kalliope1 recherchierbar. Die Materialien sind zudem durch ein Inhaltsverzeichnis2 erschlossen.
Weitere Dokumente zu Friedrich W. A. Argelander befinden sich in der Sammlung zur Sternwarte3 Bonn.
Das mehrteilige Werk Bonner Durchmusterung des nördlichen Himmels4 befindet sich in einem geschlossenen Magazin in der ULB und kann in den Lesesaal entliehen werden.