Johanna Schopenhauer (1766-1838), Schriftstellerin und Mutter von Arthur Schopenhauer, zog 1806 mit ihrer Tochter Adele nach Weimar.
Sie war eine geistreiche, weltoffene und gekonnte Gesellschafterin, weshalb es - neben anderen Kulturschaffenden - auch Goethe (1749-1832) alsbald in ihren Salon zog. In ihrem „Theezimmer“ debattierte und malte er. Sie wurde ihm zur vertrauten Freundin, in deren Gegenwart er sich nicht nur wohl fühlte, sondern mit der er auch Veranstaltungen plante - wie aus einem Brief hervorgeht, den er ihr heute vor 210 Jahren geschrieben hat.
Bei einer solchen sollte das Bild „Der elegante Leser“ des Malers Georg Friedrich Kersting (1785-1847) „verloost“ werden. Damit beabsichtige Goethe, den jungen Maler zu unterstützen. Neben diesem ehrenvollen Anliegen lässt sich aus den Zeilen auch ein gewisses Vergnügen an dieser „Aktion“ herauslesen, für die Johanna Schopenhauer die „Anordnung“ gestalten sollte, während Goethe selbst für das „Nöthigste“ sorgen wollte.
Dieser Brief findet sich – neben anderen Briefen von Goethe – in den Digitalen Sammlungen der ULB.