Bekannt wurde August Heinrich Hoffmann von Fallersleben durch sein „Deutschlandlied“. Er, der am 02.04.1798 - also vor genau 225 Jahren - das Licht der Welt erblickte, liebte aber nicht nur das Dichten, sondern auch Bibliotheken.
In Bonn, wo er von 1819 bis 1821 deutsche Sprache und Literatur studierte, war er Nutzer und zugleich Mitarbeiter der Universitätsbibliothek.
Seine Tätigkeiten als Bibliotheksassistent beschrieb er rückblickend wie folgt: „Bücher holen, verzeichnen u. dgl. Ich war außerdem noch manche Stunde dort, theils um die Bibliothek in ihrem ganzen Bestande kennen zu lernen. Theils um selbst für meine Studien etwas zu finden und Entdeckungen zu machen“ (zitiert in Schwedt, Hoffmann von Fallersleben als Student in Bonn, 2021, S. 121. Zu finden in bonnus.
1821 entdeckte er in der Bonner Bibliothek handschriftliche Fragmente des althochdeutschen Dichters Otfrid von Weißenburg aus dem 10. Jahrhundert, die in Buchdeckeln von Handschriften mit Texten des Thomas von Aquin (ULB Bonn, S 298 und S 299) eingeklebt waren. Damit erregte er sowohl in Bonn als auch in der Fachwelt Aufsehen. Er selbst belohnte sich damit, dass er diese Fragmente veröffentlichte. Die Sammlung erschien 1821 unter dem Titel „Bonner Bruchstücke von Otfried nebst anderen deutschen Sprachdenkmaelern“, zu finden in bonnus.
Die handschriftlichen Originale von Otfrid von Weißenburg werden in der Handschriftenabteilung der ULB Bonn unter der Signatur S 499 aufbewahrt und sind in Manuscripta Mediaevalia beschrieben.