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02. Dezember 2024

Dohna, Alexander zu Dohna, Alexander zu

Der Rechtswissenschaftler und Politiker Alexander Graf zu Dohna (1876-1944) lehrte von 1926 bis 1939 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Sein Nachlass, den die Universitäts- und Landesbibliothek aus Familienbesitz erhielt, wird durch einen Teilbestand aus dem Kriminologischen Seminar ergänzt.

Alexander Graf zu Dohna, aus: Handbuch der verfassunggebenden deutschen Nationalversammlung, Weimar 1919
Alexander Graf zu Dohna, aus: Handbuch der verfassunggebenden deutschen Nationalversammlung, Weimar 1919 © Gemeinfrei
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Alexander Graf zu Dohna wurde am 29.06.1876 in Potsdam geboren. Im Anschluss an ein Studium der Rechtswissenschaften und der Philosophie in Rom, Lausanne, Freiburg und Berlin legte er 1898 das juristische Staatsexamen ab und wurde 1902 in Berlin promoviert. An der Universität Halle habilitierte sich zu Dohna 1904 im Strafrecht, wurde Privatdozent und 1906 außerordentlicher, 1913 ordentlicher Professor an der Universität Königsberg. Daneben unterrichtete er den Prinzen August Wilhelm von Preußen.

1918 trat Alexander Graf zu Dohna der Deutschen Volkspartei bei, für die er 1919/20 Mitglied der Verfassungsgebenden Nationalversammlung in Weimar war. Bis zu seiner Berufung nach Heidelberg 1920 gehörte er als Abgeordneter dem Reichstag an. Bis 1926 lehrte zu Dohna in Heidelberg und wechselte dann an die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Dort wurde er wegen seiner offenen Kritik an den rechtsstaatlichen Einschränkungen des nationalsozialistischen Regimes 1935 von Studierenden denunziert. Trotz einer Untersuchung durch die Gestapo konnte zu Dohna jedoch bis zu seiner Emeritierung 1939 weiter lehren, nach der er noch für kurze Zeit eine Lehrstuhlvertretung in Erlangen annahm.

Verheiratet war Alexander Graf zu Dohna mit Elisabeth, geb. von Pommer Esche. Der Ehe entstammten die Töchter Dagmar, Ruth, Irene, Helga und Agnes sowie der Sohn Christoph Delphicus, der im 2. Weltkrieg fiel. Helga Fremerey-Dohna (1914-1991) war Bibliothekarin an der Bonner Universitätsbibliothek. Alexander Graf zu Dohna starb am 25.12.1944 in Bad Godesberg.

Seinen Nachlass erhielt die ULB Bonn aus Familienbesitz. Im Jahr 2019 kam ein Teilbestand aus dem Kriminologischen Seminar der Universität dazu, der hauptsächlich Dokumente zur Bekennenden Kirche enthält. Beide Tranchen sind vollständig in Kalliope nachgewiesen.

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