Stammbücher sind heute eher bekannt als „Poesiealbum“ oder „Freundebuch“. Der Wunsch, einen persönlichen Eintrag von einer bestimmten Person auf Papier zu erhalten, geht schon auf die Zeit der Reformation zurück. Am Anfang waren es gedruckte Bücher, in denen Persönliches vermerkt wurde. Dann entwickelte sich ein eigenes Format: das Stammbuch.
Insbesondere im 18. und 19. Jahrhundert wurde es immer populärer. Die ULB Bonn besitzt 30 Stammbücher und Alben sowie vier Albenfragmente vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. In ihren insgesamt über 1.800 Einträgen befindet sich Geschriebenes als Spruch oder kleiner Text – mal trivial, mal tiefgründig oder witzig, begleitet u.a. von Zeichnungen, Scherenschnitten, Noten, getrockneten Blumen, Haarlocken, Wappen, Stickereien, Kuriosem und später auch Fotografien.
Die „Freundebücher“ vergangener Jahrhunderte sind in Kalliope und im Repertorium Alborum Amicorum (RAA), der weltweit größten Datenbank für Stammbücher, erschlossen und können online in den Digitalen Sammlungen der ULB eingesehen werden.
Zur Geschichte des Stammbuchs finden Sie interessante Informationen auf den Seiten der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB).